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1. Autobiographie
"Am 9. Februar 1925 wurde ich in Potsdam als Sohn des
Bank-Oberbeamten Heinrich Heim und seiner Ehefrau Marie geb. Warneboldt geboren,
verlebte dort meine Kindheit und besuchte ab 1935 das dortige
Viktoria-Gymnasium. 1942 wechselte ich in die "Gabbe'sche Lehranstalt" Berlin
über. Die Abiturientenprüfung bestand ich im Mai 1943 vor einer staatlichen
Kommission in Berlin. Im Anschluss daran kam ich zum Reichsarbeitsdienst und im
Oktober des gleichen Jahres zur Wehrmacht.
Schon seit früher Kindheit galt
mein besonderes Interesse allem, was mit der Natur im Zusammenhang stand,
insbesondere aber der Biologie, Chemie, Physik und später auch der Mathematik.
Ich wollte schon als 10-jähriger unbedingt Chemiker werden. Chemische
Experimente und sich auf Chemie beziehende Fragen nahmen deshalb auch alle meine
Freizeit in Anspruch.
1941 gelang es mir, ein Präparat herzustellen, das
nicht allein außerordentlich brisant, sondern auch ungewöhnlich stark exotherm
reagierte. Aufgrund dieser in das Gebiet der Pyro- und Sprengstofftechnik
fallenden Erfindung wurde ich im Frühjahr 1944 auf Weisung des Rüstungskommandos
von der Front in die Chemisch-Technische Reichsanstalt zu Berlin abgestellt, mit
dem Auftrag, das Herstellungsverfahren dieses Präparates zu entwickeln.
Ursprünglich (1941) beabsichtigte ich mit Hilfe dieser Substanz das Verhalten
bestimmter Gase bei extrem hohen Temperaturen zu beobachten, weil, nach meiner
damaligen Auffassung, die Verwendung der Atomkernenergie, deren technische
Verwertbarkeit für mich damals über jeden Zweifel stand, in Rückstoßgeräten über
eine extrem stark erhitzte, indifferente Stützmasse gehen muss.
Leider kam es
bei den erwähnten Laboratoriumsarbeiten im Mai des Jahres 1944 in der
Chemisch-Technischen Reichsanstalt zu einem Explosionsunglück, bei dem ich sehr
schwer verletzt wurde. Ich verlor beide Hände und den größten Teil meines Seh-
und Hörvermögens. Das Lazarett, in dem ich lag, wurde im Frühjahr 1945 nach
Oberbayern evakuiert, von wo aus ich im April 1946 nach Northeim/Hann., in das
Elternhaus meiner Mutter, übersiedelte. Im Herbst des gleichen Jahres begann ich
an der Universität in Göttingen mit dem Chemiestudium, das ich aber im Winter
1948 aus zwei Gründen abbrach. Einerseits reichten die mir verbliebenen
körperlichen Möglichkeiten zur Durchführung der notwendigen Praktika nicht aus
und andererseits versprach ich mir von einem Studium der theoretischen Physik
einen ungleich höheren Erkenntniswert, denn ich habe mein Studium weniger des
Gelderwerbs wegen betrieben als vielmehr darum, einen möglichst weiten Blick zu
bekommen. 1949 begann ich mit dem Studium der theoretischen Physik, das ich im
Februar 1954 mit dem Hauptdiplom abschloss.
Schon während meines Studiums,
und zwar im Herbst 1949, wurde ich angeregt, mich mit der Natur der Kraftfelder
zu beschäftigen. Ich orientierte demzufolge meine Studien in dieser Richtung und
befasste mich insbesondere mit der Allgemeinen Relativitätstheorie und der
Quantentheorie. Unbefriedigend erschien mir ein zwischen beiden Theorien
erscheinender Riss im Weltbild der physikalischen Erkenntnis, den ich durch eine
neue Beschreibungsmethode zu überbrücken versuchte. Auf diese Weise entstand
eine Theorie, über die ich 1952 anlässlich eines Internationalen Kongresses
referierte. Weitere Vorträge schlossen sich an.
In den Jahren 1956 und 1957
versuchte ich einen direkten experimentellen Nachweis eines von der Theorie
vorhergesagten Natureffektes zu erbringen, was aber nicht einwandfrei gelang,
weil mit den mir verfügbaren, überaus primitiven experimentellen Mitteln ein
solches Programm undurchführbar bleiben musste. Ich referierte über den Stand
der Arbeit 1957 in Frankfurt/Main anlässlich eines Kongresses. Als eine
Konsequenz meiner Theorie brachte ich bereits 1952 in meinem Referat in
Stuttgart eine Aussage über die Spiralnebelverteilung im Universum, die später
von astronomischer Seite durch Beobachtungen qualitativ bestätigt wurde. 1958
wurde dann die Richtigkeit der Theorie auch auf eine andere Weise nachgewiesen,
denn es gelang, die Horizontalintensität des terrestrischen und lunaren
Magnetfeldes numerisch zu berechnen und zunächst im Fall des terrestrischen
Feldes mit den geomagnetischen Messungen zu vergleichen. Ich referierte hierüber
in Bremen im September 1958 anlässlich eines internationalen astronautischen
Kongresses.
Meine damals gemachten Angaben über das lunare Magnetfeld wurden
ein Jahr später bei der Mondumfahrung durch die sovjetische Station
bestätigt.
Zum Zwecke der Erforschung und weiteren experimentellen
Überprüfung meiner Theorie, insbesondere zur Weiterführung der 1956 und 1957
begonnenen Arbeiten, wurde 1958 ein Forschungsinstitut gegründet, dessen Leitung
ich übernahm.
Im Sommer 1959 referierte ich in Rom anlässlich eines
internationalen Kongresses über die in meinem Institut durchgeführten
Untersuchungen, woraufhin es zu engeren Kontakten mit italienischen
Wissenschaftlern kam."
2. Persönliche Begegnung
Es war anfangs der Siebzigerjahre, als mich der
Dipl.-Phys. Illobrand von Ludwiger auf Burkhard Heim aufmerksam machte, von dem
ich bis dahin nichts wusste, der mich aber sofort faszinierte, da mein
Hauptinteresse ebenfalls dem Welt- und Menschenbild galt, weshalb ich auch die
Interessengemeinschaft IMAGO MUNDI (Weltbild) ins Leben rief. So lud ich Heim
zum 5. IMAGO MUNDI-Kongress (5. - 8. September 1974) mit dem Thema "Mystik" in
die Cusanus-Akademie nach Brixen/Südtirol ein, wo er einen Vortrag mit dem Titel
"Der kosmische Erlebnisraum des Menschen" hielt. Alle, die ihn hörten,
verstanden mehr intuitiv als inhaltlich, dass hier ein neues Verständnis von
Welt und Mensch vorgetragen wurde. Die persönliche Begegnung mit Heim wurde vom
ersten Augenblick an mit einer unverbrüchlichen Freundschaft
besiegelt, die sich sowohl persönlich als auch in der wissenschaftlichen
Verantwortung deckte.
Diese Verbindung machte Heim auch in Österreich
bekannt. So wurden wir beide am 17. Februar 1975 zur Podiumsdiskussion
"Parapsychologie und Religion" in das Nachtstudio des Österreichischen Rundfunks
nach Salzburg eingeladen, an dem unter der Leitung von Dr. Oskar Schatz noch
Prof. DDr. Hans Bender (Freiburg), Prof. Dr. Ernst Benz (Marburg), Prof. Dr.
Wilhelm J. Revers (Salzburg) und Dr. Peter Urban teilnahmen. Als ich mich gegen
Mitternacht verabschiedete, ließ Heim gleich ein Taxi bestellen und begleitete
mich mit seiner Frau Gerda zum Bahnhof. Auf der Fahrt ersuchte er mich, doch
seine Bücher zu verlegen. Ich lehnte dies aus Inkompetenz jedoch entschieden ab,
weil ich mir vorgenommen hatte, im Bereich der Grenzgebiete stets die
zuständigen Fachleute anzusprechen und selbst nur in meinem eigenen Fachbereich
aufzutreten. Heim ließ aber nicht locker und veranlasste den Taxifahrer - weil
noch Zeit war - eine Runde um den Bahnhof zu drehen. Dabei sagte er zu mir:
"Sehen Sie, ich bin blind, völlig taub, habe keine Hände, sondern nur je zwei
operativ geformte Stumpfen, in die ich die Kreide klemmen und mit denen ich ein
Bier halten kann. Ich habe meine Arbeit Fachverlagen angeboten, doch nur
Schweigen. Vielleicht wartet man bis zu meinem Tode, oder jemand ritzt sich das
Ganze selbst hinter die Nägel. Sie sind ein katholischer Priester, Sie dürfen
mich nicht betrügen. Sie haben mein Vertrauen und Sie müssen mir helfen." Im
Anblick dieser persönlichen Situation und in Kenntnis der so genannten
"wissenschaftlichen Kriminalität" sagte ich einfach "Ja". Gleichzeitig lud ich
Heim zum 6. IMAGO MUNDI-Kongress von 21. - 25. Juli 1976 mit dem Thema
"Paranormale Heilung" nach Augsburg ein, an dem auch der Vater der
Weltraumfahrt, Hermann Oberth, teilnahm, den Heim von Berlin her kannte. Heim
selbst sprach zum Thema "Der Elementarprozess des Lebens". Auf dem 7. IMAGO
MUNDI-Kongress zum Thema "Fortleben nach dem Tode" von 27. - 31. August 1980 in
Innsbruck sprach Heim über "Postmortale Zustände". Damit hatte er sich sehr
exponiert, so dass ihn die Fachwelt, wie von Ludwiger richtig bemerkt, völlig
abschrieb. Wer sich mit Grenzgebieten befasste, galt damals als unseriös, wobei
es bei den IMAGO MUNDI-Kongressen letztlich immer um das Welt- und Menschenbild
ging und als Referenten namhafte Professoren aller Richtungen
auftraten.
Damit ist auch schon gesagt, dass es Heim nicht um eine Karriere,
sondern um eine echte Vertiefung des Welt- und Menschenbildes ging, wozu neben
der Immanenz auch die Frage der Transzendenz gehört. Es ist daher nicht
verwunderlich, dass sich Heim bei den IMAGO MUNDI-Kongressen, an denen er fortan
bis 1995 teilnahm, zu Hause fühlte.
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